Introduction
Steinerkrankungen (Lithiasis) kommen häufig vor und betreffen Studien zufolge 4 bis 20% der Bevölkerung. Sie sind in 60% der Fälle wiederkehrend und bei 5 bis 6% der Betroffenen mehrfach wiederkehrend, mit einem Risiko der Entwicklung einer Niereninsuffizienz. Die morphologische Untersuchung mit Infrarotspektroskopie des Steins liefert Kenntnisse über die für die Steinbildung verantwortlichen biochemischen Faktoren für die Ätiopathogenese (metabolische Erkrankung, Ernährung...), die hilfreich sind für die Rezidivprophylaxe.
Präanalytik
- Material: Senden Sie den ganzen gefilterten, gewaschenen und getrockneten Stein oder die Urinablagerung ein. Geben Sie die Herkunft des Steins (Niere, Harnröhre, Blase) und die Art der Ausscheidung an.
- Behälter (Trockenmedium oder ohne Konservierungsmittel): Flasche für Urin oder Stuhl je nach Grösse des Steins.
- Aufbewahrung: Raumtemperatur (bis 25 °C): 7 Tage
Analyse
Morphologische Analyse: Menge, Form, Gewicht, Grösse, Konsistenz des Steins unter der Binokularlupe, die die Oberfläche und innere Morphologie des Steins zeigt.
Analyse der Steinzusammensetzung: Durch Nahinfrarotspektroskopie (NIRS), die den Nachweis aller organischen oder mineralischen Körper (amorph oder kristallin), die Differenzierung der Kristalline, semi-quantitative Analyse für die Bestandteile sowie die Erkennung einer durch Medikamente ausgelösten Steinerkrankung und falschen Stein-erkrankungen ermöglicht.
Interpretation
- Die meisten Steine bestehen aus Kalzium und Oxalat. Ebenfalls häufig sind Harnsäuresteine, die in Verbindung mit Kalziumoxalatsteinen auftreten können.
- Beobachtet werden ebenfalls Magnesium-Ammonium-Phosphat-Steine, die auch Struvitsteine genannt werden.
- Kalziumphosphatsteine werden Karbapatite genannt.
- Die häufigsten Gallensteine sind Cholesterin-Pigment-Kalzium-Steine. Es werden auch braune oder schwarze Pigmentsteine beobachtet.
- Sehr selten können genetische Erkrankungen wie Cystinurie (Ausscheidung von Cystin im Urin) oder primäre Hyperoxalurie (erhöhte Ausscheidung von Oxalsäure im Urin) zu wiederkehrenden Steinen führen.